Am Beispiel der Störe sind die drastischen Auswirkungen menschlicher Eingriffe in Flussökosysteme deutlich zu sehen. Die großen anadromen (flussaufwandernden) Störarten der Donau sind durch Überfischung und Unterbrechung der Wanderrouten in der Oberen und Mittleren Donau bereits im letzten Jahrhundert ausgestorben. Nur der kleinere Sterlet ist in der Oberen Donau noch vereinzelt zu finden, da er dauerhaft im Fluss lebt. Sein Bestand ist jedoch stark bedroht.
Das Ziel des Projektes ist es, den Wildbestand des Sterlets zu stärken und wieder gesunde, selbsterhaltende Populationen in verschiedenen Donauabschnitten zu etablieren.
Dazu wird/werden in den Jahren 2016 – 2021:
- eine Aufzuchtstation auf der Donauinsel in Wien errichtet
- jährlich Jungfische in den Projektgebieten ausgewildert
- sensible Habitate in den Projektgebieten identifiziert und Empfehlungen zu deren Schutz entwickelt
- ein Managementplan für den Sterlet in der Oberen Donau erstellt
Bisher wurden bereits rund 239.000 Jungfische aus unserer donaugespeisten Aufzuchtanlage ausgewildert.
Die Projektgebiete in denen die Maßnahmen gesetzt werden, liegen in den letzten freifließenden Strecken der österreichischen Donau (Wachau und Nationalpark Donauauen) sowie in der March. Die Gebiete weisen eine hohe Lebensraumvielfalt auf und sind zudem durch vielfältige Revitalisierungsmaßnahmen früherer LIFE Projekte äußerst attraktiv.
Das Team setzt sich aus dem Institut für Hydrobiologie & Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur, der Stadt Wien, MA 45 Wiener Gewässer sowie dem Institut für Zoologie der Slowakischen Akademie der Wissenschaften zusammen. Es wird von der Europäischen Union mit 60% des Projektvolumens aus dem LIFE-Programm gefördert, weitere Fördergeber kommen aus dem Bereich der Fischerei, des Naturschutzes und der Verwaltung.