Maßnahmen

Gendatenbank von Wild- und Zuchtpopulationen

Mittels genetischer Analysen wird geklärt, ob es Unterschiede zwischen den Restpopulationen in der Donau und in Aquakulturanlagen gibt. Alle im Rahmen des Projektes gefangenen Tiere sowie zur Zucht verwendete Muttertiere werden molekulargenetisch charakterisiert, um zu gewährleisten, dass ausschließlich autochthones Material verwendet wird.

Nachzuchtstation (Sterletcontainer)

Bei Fischarten wie Stören und Lachsen, wird dazu übergegangen die Erbrütung und Aufzucht „im Heimatgewässer“ durchzuführen, um das „Homing“, die Rückwanderung und das Ablaichen am Ort der eigenen Geburt zu initiieren. Dazu wurde eine Aufzuchtstation auf der Donauinsel in Wien (Gelände der Inselinfo der Stadt Wien, Wiener Gewässer - MA45) errichtet, um eine Erbrütung mit Donauwasser zu ermöglichen. Die Erbrütung und Aufzucht der Jungtiere erfolgt dabei nach dem neuesten Stand der Technik unter möglichst naturnahen Bedingungen, um die Tiere bestmöglich auf die Bedingungen in freier Wildbahn vorzubereiten. Zusätzlich hat die Station einen Zusatzwert im Bereich der Umweltbildung.

Besatz

Der Besatz findet in unterschiedlichen Größen an geeigneten Standorten statt. Jüngere Fische sind besser in der Lage sich an die Bedingungen in Freiheit zu adaptieren als Tiere die lange Zeit in den künstlichen Bedingungen einer Fischzucht verbracht haben. Je nach Größe der besetzten Jungtiere werden diese vor dem Besatz markiert, um spätere Wiederfänge identifizieren zu können.

Networking

Um Synergien möglichst effizient zu nutzen werden methodische Vorgehensweisen, Erkenntnisse und Ergebnisse des Projektes regelmäßig mit anderen Artenschutzprojekten für Störartige ausgetauscht.

Im Rahmen des Internationalen Symposium on Sturgeon (ISS8), im September 2017 in Wien werden die ersten Ergebnisse und Strategien vor einem breiten internationalen Fachpublikum aus verschiedensten Bereichen der Forschung, Fischerei, Aquakultur, Umweltschutz und Gesetzgebung präsentiert und diskutiert. Zudem wird die Aufzuchtstation durch die Konferenzteilnehmer besucht.

 

Monitoring

Zur längerfristigen Entwicklung einer selbsterhaltenden Population ist es nötig, Schlüsselhabitate zu identifizieren und langfristig zu sichern. Dazu wird ein Teil der Fische mit Sendern versehen. Dadurch werden die Wanderbewegungen und Habitatnutzung über mehrere Jahre dokumentiert, um sensible Habitate zu identifizieren und zu schützen. Neben dem Monitoring mittels Sendern wird eine Fangstatistik geführt, um Fänge der Angelfischerei zu erfassen und Erkenntnisse über die Entwicklung der Population zu bekommen.